Bald ist es genau ein Jahr her, dass ich bei der Enthüllung der zweiten Generation des Lexus NX dabei war. Schon auf den ersten Blick war klar, dass es sich um ein revolutionäres Modell für die Marke handeln würde. Äußerlich ist die zweite Generation eine schöne Fortsetzung des Vorgängermodells, obwohl es fast zu 100 % ein anderes Auto ist. Die massive Motorhaube und die schärferen Kurven fallen auf den ersten Blick ins Auge. Der Testwagen ist mit Quad-LED-Scheinwerfern in der Ausstattungsvariante Luxury Top mit exzellenter Umfeldabdeckung und Abbiegelicht ausgestattet. Die LED-Leuchten, die durch eine Lichtlinie über die fünfte Tür am Heck des Wagens verbunden sind, ziehen ebenfalls viel Aufmerksamkeit auf sich. Vor allem nachts sind sie ein sehr auffälliger Anblick.

Der NX ist in der Länge und Breite um 2 cm und in der Höhe um 5 mm gewachsen. Auch der Radstand vorne (+30 mm) und hinten (+59 mm) ist gewachsen, was der perfekten Stabilität des neuen NX zugute kommt. Apropos Fahrwerk: Der NX erhält eine neue TNGA-K-Plattform, die er mit dem Toyota RAV4 teilt. Das neue Fahrwerk ist perfekt ausbalanciert. Beim ruhigen Fahren ist es klassisch, wie wir es von der Marke gewohnt sind, äußerst komfortabel, und es enttäuscht auch beim „schärferen“ Fahren nicht, wenn das Auto nicht „SUV-mäßig“ und schön ablesbar ist.

Im Inneren des Wagens fand die bereits erwähnte Revolution statt. Es handelt sich um ein völlig neues Konzept des Lexus-Innenraums (das sogenannte Tazuna-Cockpit), dem weitere Modelle folgen werden. Und was ist diese „Revolution“? Für mich ist es die perfekte Balance zwischen einem gewissen Umweltdruck, der Digitalisierung des Innenraums und klarer Funktionalität. Im Innenraum dominiert das 14-Zoll-Touchscreen-Infotainment-System, das sehr intuitiv und schnell ist. Die immer wieder diskutierte Klimasteuerung befindet sich im NX am unteren Rand des Displays, zwar digital, aber sehr präzise mit schönen Bedienelementen. Die Einstellung einer bestimmten Temperatur ist klassisch mechanisch mit Drehreglern geblieben. Angenehm überrascht war ich auch von der automatischen Einstellung der Sitz- und Lenkradheizung beim Einsteigen in das Fahrzeug, die dann je nach Temperatur allmählich abnimmt. Eine weitere tolle Neuheit ist das hervorragende Head-up-Display, das gezielt über Tasten am Lenkrad bedient wird. In der Praxis sieht es so aus, dass wir die klassischen Funktionssymbole am Lenkrad nicht sehen, sondern sie werden nur angezeigt, wenn wir sie auf dem Head-up-Display berühren und dann durch Drücken am Lenkrad bestätigen. Vieles kann auch über den Sprachassistenten gesteuert werden, indem man „Hey Lexus“ sagt. Das System versteht auch perfekt Englisch, und man kann jede beliebige Adresse einstellen, um den Sprachassistenten zu aktivieren, was eine Menge Kreativität hervorbringt. Was die Qualität des Innenraums angeht, gibt es nichts zu beanstanden. Lexus hat wieder einmal die luxuriösesten und komfortabelsten Materialien verwendet. Im Auto fühlt man sich wirklich maximal wohl. Die Sitze sind nicht nur beheizt, sondern auch gekühlt, was besonders an tropischen Tagen sehr praktisch ist. Auch die Fondpassagiere kommen nicht zu kurz, denn auch sie können die Heizung einschalten. In der getesteten Ausstattungsvariante verfügt das Auto über ein Panoramadach, das dem Fahrerlebnis eine charmante Note verleiht.

In der 350h-Version wird der NX von einem atmosphärischen Vierzylinder-Benzinmotor mit 2487 cm³ angetrieben, der durch einen Elektromotor ergänzt wird. Der Benzinmotor hat eine Leistung von 139 kW bei 5700 min-1 und 239 Nm zwischen 4300 und 4500 min-1. Der vordere Elektromotor liefert 134 kW und ein Drehmoment von 270 Nm. Der hintere Elektromotor schließlich liefert 40 kW und 121 Nm. Zusammen kommen diese Motoren auf eine maximale Leistung von 179 kW. Die Elektromotoren werden von einer Lithium-Ionen-Batterie gespeist. Das waren eine Menge Zahlen und Daten, jetzt wollen wir mal sehen, wie es in der Praxis aussieht. Es handelt sich um ein Hybridantriebssystem, das die Batterien selbst auflädt. Während einer gemütlichen Fahrt auf der Geraden fahren Sie rein elektrisch, der Benzinmotor schaltet sich ein, sobald das Gerät den Bedarf an mehr Leistung feststellt. Dank der perfekten Geräuschdämmung im Innenraum werden Sie davon nichts mitbekommen. Nehmen wir an, es geht auf der Geraden einen Hügel hinunter und dann wieder hinauf. Während das Auto den Hügel hinunterfährt, „rekuperiert“ es oder lädt die Batterien durch Gleiten/Beschleunigen wieder auf. Dadurch erhält es Energie für die nachfolgende Fahrt. Auf dem Weg den Berg hinauf wird das Auto dann sowohl vom Benzin- als auch vom Elektromotor angetrieben. Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch erheblich gesenkt. Am Ende der Fahrt zeigt Ihnen der Bordcomputer immer an, wie viel Prozent der Strecke Sie rein elektrisch zurückgelegt haben. Ich hatte noch nie weniger als 55 %. Der Verbrauch liegt dann bei normaler Fahrweise zwischen 4,5 und 6,5 l pro 100 km.

Für mich ist der neue Lexus NX ein sehr gutes Auto, das die ganze Marke in die richtige Richtung lenkt. Ich habe mich schnell an ihn gewöhnt, so dass mir der Abschied nach einer Woche Testzeit wirklich schwer fiel. Ich muss sagen, dass es die Konkurrenz mit diesem Auto nicht leicht hat, sowohl in Bezug auf die Optik und den Komfort als auch auf den Motor. Die Preise für den neuen NX350h beginnen bei 1.340.000 CZK (NX 350h 2WD, Comfort). Für die Ausstattung der getesteten Version muss man etwas mehr bezahlen, nämlich ab 1.910.000 CZK (NX 350h 4×4 E-Four, Luxury Top). Wenn man eine wirklich schöne Metallic-Lackierung und ein Panoramadach hinzufügt, kommt man auf einen Preis von 1.990.000 CZK (NX 350h 4×4 E-Four, Luxury Top Panorama). In jedem Fall werden Sie, nachdem Sie den neuen NX ausprobiert haben, feststellen, dass dieser Betrag für das, was Sie dafür bekommen, vollkommen angemessen ist.









Autor Ondřej Hrudka